Analog Discovery 2

von Digilent

einer National Instruments Tochter

 

Der AD2 ist hoch interessant, da er eine Einer-für-Alles Lösung darstellt ... zuminest auf dem Papier. Ich bin noch nicht ganz sicher, ob es sich eher um ein teures Spielzeug, oder ein sehr günstiges und anständiges Werkzeug.

 

Es beinhaltet:

- Oszilloskop, 2-kan, 14Bit 30MHz 100MS/s

- Funktionsgenerator, 2-kan, 14Bit, 12Mhz +-5V

- Netzteil, 2-kan, bis zu +-5V, 500mW

- Digitaler IO+Analysator, 16-kan, 100MS/s, 1.8/3.3/5V

- optionale Erweiterungs-Platien

Die Hardware in Kombination mit der zugehörigen Software "Waveforms" ermöglichen die Nutzung des AD2 auch als:

 

- Spectral Analysator, 2-kan, rauschen, SFDR, SNR, THD, Harmonische und mehr

- Netzwerk Analysator, 1Hz-10MHz, Bode, Nyquist, Nichols Diagramme

- Impedanz Analysator 2-Draht, 50pF-500µF, 10µH-1000mH, 1Hz-15MHz

- Voltmeter, 2-kan, +-25V

und als Logik Analysator, Muster Generator, Daten Logger, Protokoll Analysator, Kenlinienschreiber etc etc.

 

Ziemlich eindrucksvoll, nicht? Die Frage ist welches die Limitationen dereinzelnen Funktionen sind.

Es ist ziemlich offensichtlich, daß die Bereiche relativ beschränkt sein müssen, solange der AD2 ohne externe Zusatzbaugruppen betrieben wird.

Mit externen Baugruppen (z.B. Netzteilen, Signal-Aufbereitung, etc.) gewinnt er deutlich an Nutzungsmöglichkeiten, natürlich auf Kosten der Bequemlichkeit und des Preises.

Als Audiot bin ich vor allem an den ´analogen Austattungsdetails´ wie Spektral-, Netzwerk, und Impedanz-Analyse interessiert ... aber ist ein Kondensator Meßbereich  bis zu 500µF ausreichend um z.B. Netzteile zu testen? Sind 10MHz genug für einen anständigen Check eines Spektrums? Wär es nicht schön auch ein Smith-Diagramm erzeugen zu können?

Soviel ich weiß läuft die waveform Software auf jedem PC und dessen Soundkarte.

Da heutzutage die meisten Soundkarten 24Bit Auflösung und bis zu 192kHz Taktraten, kann man einfach periphäre Geräte (Verstärker, Netzteile, etc.) dazu kombinieren und hätte einen fast schon professionellen Meßaufbau für unterhalb 100kHz.

Anständige Spektral-Analysatoren beginnen bei einigen kHz und gehen bis zu einigen GHz.

Als Beispiel dienen die kürzlich vorgestellten Siglent SVA1015X und SVA1032X, welche Spektral- und optional auch Vektor Netzwerk-Analysatoren sind, mit einem Bereich von 9kHz bis 1,5GHz , bzw. 3,2GHz (voll ausgestattet liegen sie allerdings bei deutlich über 2k€).

Labor Netzwerk- und Impedanz-Analysatoren scheinen alle weit außerhalb eines Hobby Budgets zu liegen, selbst als Gebrauchtgeräte. Ein Keysight E5061B mit der LF-Option (ab 5Hz) erleichtert Einen um ~35k€!

Also ja, der AD2 ist immer noch interessant, umso mehr, nachdem ich Nifty´s Blog unter

 http://designideas.cocolog-nifty.com/blog/  fand.es ist zwar in japanisch vefaßt, aber die Online-Übersetzung fuktioniert recht gut.

Nifty scheint den AD2intensiv einzusetzen und die Resultate sehen für mich absolut anständig und brauchbar aus.

Und letztlich sollte man nicht vergesse, daß dieses kleine Ding auch noch ein mobiles Gerät ist.

Einfach an einen Laptop und die Erweiterungs-Platinen anschließen und Du hast ein komplettes Meßlabor zur Hand ... sehr schön für Präsentationen, Workshops, Messen, oder .....

All das überzeugte mich, daß es sich beim AD2 um mehr als nur ein Schulungsgerät oder um ein  teures Gimmick handelt.

Mittlerweile habe ich erste Tests durchgeführt .... und ja, das Teil macht was her und es macht Spaß.